Davor Cesljar
14. April 2021

Was kostet eigentlich die SAP Commerce Cloud Lizenz?

Sie sind auf der Suche nach einer E-Commerce-Lösung für Ihr Unternehmen und möchten die SAP Commerce Cloud nutzen? Ich verrate Ihnen, mit welchen Lizenzkosten Sie rechnen müssen und wie sie sich zusammensetzen.

Was ist die SAP Commerce Cloud?

Die SAP Commerce Cloud ist eine skalierbare und flexible E-Commerce-Plattform und somit die ideale Lösung für den Ausbau Ihres Omnichannel-Geschäfts. Sie gibt Ihnen die Möglichkeit, Handelsaktivitäten kanalübergreifend zu bündeln, um so ganzheitliche und personalisierte Kundenerlebnisse zu konzipieren. Alle Kundeninformationen werden unabhängig von Zeitpunkt, Endgerät oder Point of Sale auf einer zentralen Plattform zusammengefasst und können von dort aus jederzeit abgerufen werden. Für Ihre Kunden entsteht so an jedem Interaktionspunkt ein optimales, überzeugendes Einkaufserlebnis. So unterstützt die SAP Commerce Cloud Sie dabei, Verkaufszahlen zu steigern und Kunden zu binden.

Wie können CRM-Systeme Ihren Vertrieb unterstützen? Vielen Unternehmen fällt es schwer sich vorzustellen, wie ein CRM-System in der Praxis funktionieren kann und welche Möglichkeiten sich durch solch einen Einsatz ergeben. Sie auch? Dann nehmen Sie an unserem kostenlosen Webinar teil!

Welche Funktionen beinhaltet die SAP Commerce Cloud?

Mit der SAP Commerce Cloud ist Teil der SAP c/4HANA CRM-Suite. Sie erlaubt es Ihnen, alle kundenrelevanten Kanäle auf einfache Art und Weise zu verwalten. Eine ausführliche Auflistung aller Funktionen, die die SAP Commerce Cloud bietet, finden Sie hier – an dieser Stelle nur einige Highlights:

  • Echtzeitanalysen für den gesamten Online-Kaufprozess
  • Komfortable Bedienoberflächen, die Customer-Self-Services ermöglichen.
  • Umfangreiches Katalog- und Produktmanagement
  • Verwaltung von Daten aus unterschiedlichen Quellen im Data Hub

Commerce Cloud Professional Edition: Lohnt sich das Upgrade?

SAP bietet seine Commerce Cloud in zwei Ausführungen an – in der grundlegenden Standard Edition und in der etwas umfangreicheren Professional Edition. Diese sind im Hinblick auf ihre Kernfunktionen sehr ähnlich und unterscheiden sich lediglich im Detail voneinander: Während die Standard Edition über ein VPN-Gateway verfügt, mit dem die Anwendung beispielsweise an das Intranet Ihres Unternehmens angeschlossen werden kann, verfügt die Professional Edition über zwei VPN-Tunnel. Außerdem sind nur in der Professional Edition die Infrastrukturkomponenten, mit denen die Commerce Cloud ausgestattet ist, erweiterbar. So lassen sich beispielsweise zusätzliche Entwicklungsumgebungen und mehr Speicherplatz hinzufügen, was in der Standard Edition nicht möglich ist. Außerdem ist das enthaltene Product-Content-Management-Feature nur in der Professional Edition der Commerce Cloud als Omni-Channel- und Offline-Lösungen nutzbar.

Die Professional Edition der Commerce Cloud gewinnt also im Hinblick auf ihren Funktionsumfang knapp die Oberhand. Dennoch zahlen sich die damit verbundenen Mehrausgaben häufig kaum aus: Die Features, mit denen die Standard Edition der SAP Commerce Cloud ausgestattet ist, sind für die Anforderungen der meisten Unternehmen vollkommen ausreichend; eine Investition in die – deutlich teurere – Professional Edition lohnt sich daher nur in hochspezialisierten Anwendungsfällen.

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Wie setzen sich die Lizenzkosten, die bei der Implementierung der SAP Commerce Cloud auf Sie zukommen, zusammen?

Das Preismodell, anhand dessen SAP die Nutzungskosten für seine Commerce Cloud berechnet, unterscheidet sich stark von den Berechnungssystemen für Sales Cloud und Service Cloud. Das Besondere daran: Im Falle der SAP Commerce Cloud können Sie sich zwischen zwei verschiedenen Preismodellen entscheiden.

Kostenberechnung anhand der Anzahl eingehender Bestellungen

Die erste Möglichkeit zur Berechnung der SAP Commerce Cloud Lizenzkosten orientiert sich an der Anzahl an Bestellungen, die Ihr Unternehmen innerhalb eines Vertragsjahres mithilfe der Commerce Cloud bearbeitet. Dabei gilt grundsätzlich: Je mehr Bestellungen Ihr Unternehmen bearbeitet, desto höher die Lizenzkosten, die für die Nutzung der Commerce Cloud anfallen.

Für dieses Preismodells fällt zunächst ein fixer Grundpreis an, der sogenannte Material Access Code. Er berechtigt Sie zur Nutzung der Commerce Cloud Plattform und ihrer Funktionen. Außerdem beinhaltet der Material Access Code bereits ein Kontingent an bis zu 50 000 Bestellungen, die Ihr Unternehmen innerhalb eines Vertragsjahres bearbeiten kann. Wie hoch dieser Grundpreis ausfällt, hängt dabei davon ab, welche Ausführung der Commerce Cloud Sie nutzen:  Für den Material Access Code der Standard Edition fallen Kosten in Höhe von 350 100 Euro pro Jahr an; im Falle der Professional Edition belaufen sich die Ausgaben auf 501 300 Euro jährlich.

Gehen pro Jahr mehr als 50.000 Bestellungen bei Ihrem Unternehmen ein, müssen Sie sogenannte Bestellblöcke dazubuchen. Jeder Bestellblock beinhaltet ein Kontingent von weiteren 50 000 Bestellungen, die Ihr Unternehmen innerhalb eines Vertragsjahres mithilfe der Commerce Cloud bearbeiten kann. Hierfür fallen Zusatzkosten an, die monatlich berechnet werden. SAP arbeitet hier mit einem gestaffelten Mengenrabatt – je mehr Bestellblöcke Sie buchen, desto günstiger wird jeder individuelle Bestellblock. Auch hier hängen die entstehenden Kosten davon ab, welche Ausführung der Commerce Cloud Sie nutzen:

Preisberechnung anhand der Anzahl eingehender Bestellungen: So können Sie Kosten sparen

Wie viele zusätzliche Bestellblöcke Sie benötigen – und somit bestellen müssen – wird dabei nicht in Echtzeit ermittelt. Stattdessen müssen Sie bereits vor Beginn jedes Vertragsjahrs einschätzen, wie viele zusätzliche Bestellblöcke sie im kommenden Vertragsjahr benötigen werden, und die entsprechende Anzahl buchen.

Hier versteckt sich eine Möglichkeit zur Kosteneinsparung: Je nachdem, wie viele Bestellungen innerhalb eines Vertragsjahres voraussichtlich bei Ihrem Unternehmen eingehen werden, kann es sinnvoll sein, die Anzahl benötigter Bestellblöcke bewusst zu hoch anzusetzen, um so von dem bereits erwähnten Mengenrabatt Gebrauch zu machen. So besteht die Chance, trotz einer höheren Anzahl an gebuchten Bestellblöcken Kosten einzusparen. Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen:

Ein Unternehmen nutzt die Standard Edition der Commerce Cloud und geht davon aus, dass es innerhalb eines Vertragsjahres rund 400.000 Bestellungen mithilfe der Commerce Cloud bearbeiten wird. Es benötigt daher sieben zusätzliche Bestellblöcke. Bucht das Unternehmen nur diese sieben Bestellblöcke, fallen pro Block und Monat Kosten in Höhe von 2.750 Euro an. So entstehen Gesamtausgaben in Höhe von 19.250 Euro monatlich bzw. 231.000 Euro jährlich. Einschließlich des Grundpreises in Höhe von 350.100 Euro pro Jahr entstehen so jährliche Gesamtausgaben in Höhe von 581.100 Euro.

7 * 2.750 EUR * 12 + 350.100 EUR = 581.100 EUR/Jahr

Zum Vergleich:

Setzt das Unternehmen die Anzahl der gebuchten Bestellblöcke bewusst etwas zu hoch an und bucht zehn anstatt der tatsächlich benötigten sieben Bestellblöcke, sinken die Commerce-Cloud-Lizenzkosten auf 530 100 Euro jährlich.

10 * 1.500 EUR * 12 + 350.100 EUR = 530.100 EUR/Jahr

Kostenberechnung anhand des erwarteten Umsatzes

Das zweite Preismodell, anhand dessen Sie Ihre persönlichen Lizenzkosten für die Nutzung der SAP Commerce Cloud berechnen können, orientiert sich an dem Commerce Umsatz, den Ihr Unternehmen innerhalb eines Vertragsjahres voraussichtlich erwirtschaften wird.

Auch im Falle dieses Preismodells berechnet SAP seinen Nutzern zunächst einen Grundpreis. Er ermöglicht Ihnen den Zugang zu einer der beiden Ausführungen der Commerce Cloud und beinhaltet zudem bereits ein „Umsatz-Kontingent“ in Höhe von 12 Mio. Euro.  Der Grundpreis der Standard Edition der Commerce Cloud liegt bei 350 000 Euro pro Jahr; im Falle der Professional Edition müssen Sie mit 500 000 Euro jährlich rechnen.

Auch im Falle des Umsatz-basierten Preismodells müssen Sie zusätzliche Einheiten dazubuchen, falls das im Grundpreis enthaltene Kontingent für Ihre Zwecke nicht ausreicht. Auch hier rechnet SAP mit Blöcken, von denen jeder einem zusätzlichen Umsatz-Kontingent in Höhe von einer Mio. Euro entspricht. Im Gegensatz zum Bestellungsanzahl-basierten Preismodell ergeben sich die hierfür anfallenden Kosten jedoch nicht aus der Addition von Festpreisen für jede gebuchte Einheit, sondern werden prozentual anhand des von Ihnen vorangekündigten Umsatzes berechnet.

Preisberechnung anhand des Umsatz-Modells: So können Sie Kosten sparen

Auch für dieses Preismodell gilt: Möglicherweise ist es sinnvoll, die Anzahl an gebuchten Einheiten etwas zu hoch anzusetzen, um von dem Mengenrabatt Gebrauch zu machen. Auch hierzu ein Rechenbeispiel:

Ein Unternehmen nutzt die Standard Edition der Commerce Cloud und geht davon aus, dass es innerhalb eines Vertragsjahres mithilfe der Commerce Cloud einen Umsatz in Höhe von 39 Mio. Euro erwirtschaften wird. Es benötigt daher 27 zusätzliche Umsatzblöcke. Bucht das Unternehmen nur diese 27 Umsatzblöcke, jährlich eine Gebühr in Höhe von 1,63 Prozent des Jahresumsatzes an, was einer Summe von 440.100 Euro entspricht. Einschließlich des Grundpreises in Höhe von 350.000 Euro entstehen so jährliche Gesamtausgaben in Höhe von 790.100 Euro.

27.000.000 EUR * 1,63%  + 350.000 EUR = 790.100 EUR/Jahr

Zum Vergleich:

Setzt das Unternehmen die Anzahl der gebuchten Umsatzblöcke bewusst etwas zu hoch an und bucht 29 anstatt der tatsächlich benötigten 27 Umsatzblöcke, sinken die Umsatzkosten auf 327.700 Euro. Die gesamten Commerce Cloud Lizenzkosten belaufen sich auf 677.700 Euro jährlich.

29.000.000 EUR * 1,13%  + 350 000 EUR = 12.677.700 EUR/Jahr

Welches Preismodell eignet sich besser für Ihren Anwendungsfall?

Sie sehen: Zwischen beiden Varianten können sich unter Umständen massive Preisdifferenzen ergeben. Sie sollten daher die Entscheidung für eines der beiden Preismodelle keinesfalls leichtfertig treffen. Aber welches Modell eignet sich besser für Ihren Anwendungsfall?

Als Faustregel gilt hier: Je geringer der Preis der Produkte, die Ihr Unternehmen vertreibt, und je höher die Anzahl eingehender Bestellungen, desto sinnvoller ist es, bei der Berechnung der SAP Commerce Cloud Lizenzkosten auf die Umsatz-Variante zu setzen. Umgekehrt lohnt sich eine Preisberechnung nach dem Bestellungsanzahl-Modell insbesondere in Fällen, in denen die Anzahl eher gering, der durchschnittliche Produktpreis jedoch recht hoch ist. Beträgt der durchschnittliche Kaufpreis der von Ihnen vertriebenen Produkte etwa 150 Euro, haben Sie die Qual der Wahl: In diesem Preissegment sind beide Modelle gleich gut geeignet. Je weiter Ihr durchschnittlicher Produktpreis davon entfernt ist, desto klarer wird die Entscheidung der Berechnungsvariante. Für durchschnittliche Produktpreise über 150 Euro bietet sich die Lizenz nach Bestellungen an. Bei Produktpreisen unter 150 Euro lohnt sich dagegen die Umsatzvariante.

Weitere Zusatzkosten

Wie bereits erwähnt, kann die Professional Edition der Commerce Cloud um diverse Zusatzfunktionen erweitert werden.  Für ihre Nutzung fallen weitere Zusatzkosten an.

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Davor Cesljar

Davor Cesljar

Mein Name ist Davor Cesljar und ich bin Experte rund um das Thema CRM und Digitalisierung der Customer Experience. Als Fachbereichsleiter von Customer First berate ich Unternehmen – vom Start-Up bis zum Konzern – strategisch auf diesem Gebiet und verbinde dabei meine fachliche Expertise im Bereich CX mit individuellen Kundenanforderungen.

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